Für gewöhnlich berichten ja die Zweibeiner, die Hundeführer, von den Erlebnissen mit ihren vierbeinigen besten Freunden. Doch hier wechseln wir einmal die Perspektive und wählen, mit einem kleinen Augenzwinkern, eine viel bodennähere Variante: Eddie und Egon, zwei waschechte Kurzhaarteckel bester Provenienz, berichten davon, was sie auf der Damwildjagd im grünen Irland erleben durften.
Text Egon vom Hirschfänger (Mit freundlicher Unterstützung von Michael Agel und Bernd Kamphuis)
Fotos Michael Agel
Ich heiße Egon und mein Kumpel wird Eddie gerufen. Wir sind Brüder, elf Jahre alt, rot, kurzhaarig und von Beruf passionierte Jagddackel. Teckel, wie sie im Buche stehen. Rasse und Klasse, wenn Sie verstehen, was ich meine. Unnötig zu erwähnen, dass wir verdammt gut aussehen – auch wenn wir nicht mehr ganz so knackig und spritzig wie noch vor ein paar Jahren sind. Der Zahn der Zeit nagt halt auch am besten Teckel, doch unsere Passion ist ungebrochen! Was uns an Geschwindigkeit fehlt, das machen wir mit Erfahrung und Nase wett. Mit unseren Herrchen Michael und Marcus haben wir schon eine Menge erlebt, nicht nur in Hessen so manche Sau flott gemacht, Rehe brackiert, Schnepfen apportiert – das haben wir auch drauf – und etliche Hasen gestochen. Wir könnten da eine Menge Jagdgeschichten zum Besten geben.
Jetzt wollten unsere beiden Zweibeiner noch einmal eine besondere Jagdreise mit uns unternehmen: Quer durch Europa auf große Fahrt ins ferne Irland! Warum nicht, Damwildjagd auf der grünen Insel – und wir mittendrin!
Schon die Anreise war ein Abenteuer. Stundenlang Auto fahren, dann die Fähre von Dunkirk nach Rosslare. Zum Glück durften wir mit in die Kabine – was nützen schließlich große Abenteuer, wenn man nachts einsam im Autodeck in einer Kiste steckt und es einem zum Heulen ...