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Das Portrait – Die Bronze-Löwin – Zum 100. Todestag des Tierbildhauers August Gaul

handwerk kunst portrait
Dr. Frank B. Metzner | 10 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 55

Die Herstellung von Skulpturen im Bronzeguss vereint mehrere Fähigkeiten im Kunsthandwerk. Natur- und Kunstliebhaber erfreuen sich an formvollendeten Werken. Den wohl bedeutendsten deutschen Künstler in der Tierdarstellung stellen wir Ihnen nachfolgend in Schrift und Bild vor …

 

Text Dr. Frank B. Metzner  

Bilder Sigrid und Dr. Frank B. Metzner (aus Museen Großauheim/D und Bern/CH)

 

Georg August Gaul (* 22. Oktober 1869 in Großauheim/Hanau; † 18. Oktober 1921 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur im Übergang vom Historismus zur Moderne. Geboren auf dem hessischen Land, aufgewachsen in der väterlichen Steinmetzwerkstatt, ausgebildet an der Hanauer Zeichenakademie, zog es ihn schon mit 19 Jahren in die kaiserliche Großstadt Berlin.  

Morgens war er um 1890 gewöhnlich im Berliner Zoo anzutreffen, um von 6.00 bis 9.00 Uhr Skizzen anzufertigen. Danach war er als Werkstattgehilfe im Atelier Calandrelli und Begas beschäftigt, die beide monumentale Statuen in Berlin schufen. Dort lernte er die Feinheiten seiner Zunft, um sie abends in den Künstlerkneipen und Kegelbahnen zu besprechen. Inspiration holte er sich auch bei (jagdlichen) Präparatoren, Naturkundemuseen und bei den zoologischen Vereinen, von denen es in Berlin damals 32 verschiedene gab. Das Bürgertum entdeckte um die vorletzte Jahrhundertwende die Natur, den Tierpark, das Haustier, den Naturschutz und sogar den Vegetarismus, sodass es ihm weder an Vorbildern noch an Förderern mangelte.

Ab 1894 studierte er an der Berliner Kunstakademie, in der er auch Kurse bei dem legendären Tiermaler Paul Friedrich Meyerheim (1842–1915) belegte, der eine ganze Generation von Kreativen in der Darstellung der afrikanischen Flora und Fauna prägte.

Als erstes Auftragswerk entwarf Gaul ab 1895 einen sanftmütigen „Laufenden Oran...

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