Sich in Äthiopien auf Safari zu begeben, ist schon ein Abenteuer für sich. Wenn es dann zudem gilt, die letzten Somali-Elefanten zu finden, spitzt sich die Sache nochmals zu. Der Ausgang einer solchen Reise ist ungewiss, die Hoffnung ist das Öl, das den Entdeckermotor antreibt. Doch wer nicht hofft, wird nie einen Somali-Elefanten zu Gesicht bekommen.
Text & Fotos: Hans G. Schabel
Das äthiopische Harar, eine der vier heiligsten Stätten des Islam, hatte uns mehrere Tage lang mit seinem maghrebinischen Charme reicher Kulturgüter, mit den Museen, verschachtelten Gassen, Farben, Chaos, Bettlern und einer breiten Palette von schmackhaften bis schmerzlichen Gerüchen in Atem gehalten. Als sich 1854 der als Araber verkleidete Richard Francis Burton als erster Christ unter Todesgefahr in dieses Heiligtum einschlich, gab es dort noch einen Sklavenmarkt. Dieser ist zwar inzwischen von einem Markt für grelle Plastikartikel „Made in China“ und einem für ebenso bunte Textilien „Made in Bangladesh“ ersetzt worden, aber die Gewürz-, Lebensmittel- und Viehmärkte, wie das Stadtbild insgesamt, sind relativ authentisch geblieben und deshalb ein noch immer sehr lohnendes Reiseziel. Allerdings wollte ich als Förster neben dieser attraktiven, mittelalterlichen Stadt und ihrer Geschichte auch etwas von der äthiopischen Natur mitbekommen.
Es lag nahe, dafür das nur eine Stunde südöstlich von Harar...