Denys Finch Hatton war einer der ersten und weltweit bekannten White Hunter Ostafrikas. In „Jenseits von Afrika“ machte Robert Redford das Leben dieses Mannes unsterblich. Wir blicken hiermit auf das abenteuerliche Leben eines Mannes, das sich zwischen Krieg und Kaffeeplantage, zwischen Safaris zu Lande und in der Luft abspielte. Und wir blicken auf ein Leben, das dramatisch endete …
Text Guillaume Beau de Loménie
Fotos Guillaume Beau de Loménie, Adobe Stock (Aggi Schmid)
Am frühen Morgen des 14. Mai 1931 ging auf der Landebahn von Voï, einer kleinen Stadt im Süden Britisch-Ostafrikas, dem künftigen Kenia, unweit der Grenze zu Tansania, ein großer weißer Mann, dessen Segeltuchhose, verwaschenes Hemd und formloser Trenchcoat seine aristokratische, natürliche Eleganz nicht verbergen konnten, auf einen cremegelben Doppeldecker zu ...
Er rückte den ledernen Pilotenhelm auf seinem kahl werdenden Kopf zurecht und schlug der Freundin, die ihn in ihrem Auto zu dem provisorischen Feld gefahren hatte, vor, einen kurzen Spaziergang zu machen, bevor er seinen Flug nach Nairobi fortsetzte. Als begeisterte Fliegerin akzeptierte die junge Frau ohne zu zögern. Doch aus einem nur ihr bekannten Grund packte ihre Tochter, die sich ihr angeschlossen hatte, den Arm ihrer Mutter und flehte sie weinend an, den Flug nicht anzutreten. Das Kind sah so verängstigt aus, dass seine Mutter nachgab.
Sobald er im engen Cockpit Platz genommen hatte, gab der Mann seinem afrikanischen Begleiter ein Zeichen, den Propeller der de Havilland Gypsy Moth zu starten. Der von zwei kräftigen Armen gesteuerte Holzpropeller scheint zunächst zu zögern. Dann, zwische...