Eine der Traumdestinationen für einen starken Elch ist Kanada. Aber auch in den USA gibt es spannende Jagdgebiete. Unser Autor ist kanadischer Berufsjäger, jagt seit Kindesbeinen und führt in mehreren Provinzen Kanadas auf verschiedenes Großwild. Im Laufe der neuen Serie werden wir alle relevanten Punkte der Elchjagd in Nordamerika beleuchten, damit man sich gezielt darauf vorbereiten kann.
Text: Kelly Ross
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Fotos: Erich Marek
Wie viele derjenigen, die in den borealen Nadelwäldern Kanadas aufgewachsen sind, so gehen meine frühkindlichen Erinnerungen an die Großwildjagd zurück zu den Tagen, an denen ich mit meinem Vater zur jährlichen Elchjagd auszog. Wahrscheinlich hat diese Erinnerung auch ihren Anteil daran, dass ich, obwohl ich weltweit auf viele verschiedene Wildarten gejagt habe, dem Herbst immer wieder sehnsüchtig entgegenfiebere. Ich werde wohl niemals müde, dem größten Hirsch der Welt nachzustellen.
Den ersten Bullen erlegte ich vor über 40 Jahren an einem kalten, frostigen Oktobermorgen in der Mitte Britisch-Kolumbiens. Der Bulle fiel mit einem Lungenschuss, die 180 grain schwere Kugel kam aus einem überarbeiteten Repetierer Lee Enfield im Kaliber .303 British. Dieser Bulle war zwar kein Monstrum, wog jedoch gute 500 Kilogramm, seine Stangen waren dunkelbraun vom Pflanzensaft, er hatte respektable Schaufeln mit einer Auslage von 115 Zentimetern.
Für einen zehnjährigen Jungen war dies ein über alle Maßen berauschendes Gefühl, die Erinnerung daran spornt mich noch heute an. Ansonsten hätte mich mein Weg vielleicht nicht ins Jagdgewerbe geführt, das ich auch heute noch als Guide (Jagdführer) und Outfitter (Jagdausstatter) ausübe. Ich habe im Laufe der Jahrzehnte in einigen kanadischen Provi...