In Teilen Afrikas hat die Wilderei dramatische Züge angenommen. Nashörner, Elefanten und auch Löwen werden von teilweise hochprofessionellen Banden skrupellos verfolgt. Dies entgeht auch den Massenmedien nicht, doch mitunter wird die Wilderei mit der normalen Jagd in einen Topf geworfen. Folgender Bericht befasst sich aus der Praxis heraus mit den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort und zeigt ein komplexes, aber erfolgreiches Naturschutzprogramm, dessen Basis die nachhaltige Jagd ist.
Text und Fotos: Constantin Weinberger
Im nachfolgend näher beschriebenen Jagdgebiet in Mosambik wird seit Jahren effektiv gegen die Wilderei und für den Erhalt von Wildtieren gearbeitet. Dieser Arbeit wird von den Berufsjägern und von bewaffneten Wildhütern geleistet und hat zum Ziel, die Menschen vor Ort, also die, die im Jagdgebiet leben, für diese Form des nachhaltigen Naturschutzes zu gewinnen. Denn diese Menschen müssen das ganze Jahr mit den gefährlichen Tieren leben und nur wenn sie von diesen auch etwas haben, in Form von Geld und Fleisch, werden sie sich auch für den Erhalt der Wildtierpopulationen einsetzen bzw. die Wildtiere dulden. Nur dann ist Jagd ein Teil des so oft gepriesenen Naturschutzes.
Jagd und Wilderei sind zwei diametral entgegengesetzte Einflussfaktoren, wenn es um den Schutz von Wildarten geht. Die streng kontrollierte und reglementierte Jagd auf Großwild sowie auf Plains Game, von der die örtlichen Communities direkt profitieren, stellt die tatsächliche Basis für den langfristigen Schutz der Artenvielfalt in Afrika dar. Nachhaltig betrieben, entnimmt diese selektive Form der Jagd nur einen sehr kleinen, zumeist männlichen Teil einer Population von Wildtieren und gene...