November 2016
Im vergangenen Jahr startete die NAPHA, der Verband der Berufsjäger Namibias, eine große Auktion, bei der Jagden versteigert wurden. Die erzielten Erlöse werden zweckgebunden eingesetzt im Kampf gegen die Wilderei, indem sie an die Organisation „Hunters United Against Poaching Trust“ überwiesen werden. Jagdzeit-Autor Marco Ritter ergatterte eine der angebotenen Jagden, die ihn in die King-Nehale-Konzession in den Norden des Landes führte.
Text und Fotos: Marco Ritter
Als wir an diesem kühlen Novembermorgen mit dem Land Cruiser über die verschlammte, fast schon morastige Sandpad an der Grenze zum Nationalpark fuhren, konnten wir unseren Augen kaum trauen. Auf der Etosha-Seite der – zumindest theoretisch wilddichten – Einzäunung stand eines der seltenen Spitzmaulnashörner. Inmitten der offenen Andoni-Fläche, auf der sich kilometerweit kein Strauch finden lässt. Nach den nächtlichen, von starken Gewittern begleiteten Regenfällen hat sich das Rhinozeros auf die Freifläche begeben, um dort zu schöpfen und sich an den frischen Gräsern gütlich zu tun.
Ich habe einmal gelesen, dass junge Kälber der stark bedrohten Schwergewichte häufig Tüpfelhyänen zum Opfer fallen. Die schnellen und wendigen Raubtiere bedrängen im Rudel die behäbigere Nashornkuh. Das langsam ermüdende Muttertier gibt irgendwann eine Blöße frei und der dickhäutige Nachwuchs fällt dem dreisten Raubwild zum Opfer. Ob diese Theorie stimmt, kann ich nicht beurteilen. Dennoch besteht für mich zwischen diesen beiden Wildarten eine erstaunliche Verknüpfung, da sie innerhalb kürzester Zeit für zwei Highlights sorgten: Auf der Ladefläche des Pick-ups liegt ein starkes männliches Exemplar des gefleckten Raubwildes und einer meiner sehnlic...