Bei diesen Rehen ist alles größer. Sie sind die gewichtigen Verwandten unseres Rehwilds, haben schwerere Wildkörper und tragen Kronen, die den Atem stocken lassen. Sibirische Rehböcke sind der Traum vieler Rehwildjäger!
Text: Klaus Kast
Fotos: Klaus Kast, Sergej Schatzikowitsch
Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Reiseberichte von der Jagd auf Sibirisches Rehwild erinnern, die uns Anfang der Neunziger Jahre aus dem russischen Kurgan erreichten. Fotos von gewaltigen Rehböcken, sowohl in der Trophäenstärke, als auch im Wildbretgewicht, stellten alles bis dahin Gesehene in den Schatten! Als ich damals, während einer Jagdausstellung in Erding, auch noch die 1.300 Gramm schwere „Monstertrophäe“ von Kurgan-Pionier Bob Kern in meinen Händen hielt, war klar, dass ich irgendwann einmal in diesem Rehwildparadies jagen musste! Wie so oft im Leben erreicht man aber das eine oder andere Ziel erst viel später, als ursprünglich geplant. In meinem Fall waren es glücklicherweise nicht nur berufliche und familiäre Ereignisse, sondern auch diverse andere Jagdreiseziele, die den „Zeitstrahl Kurgan“ ein wenig in die Länge zogen.
Aufgeschoben bedeutet aber nicht aufgehoben! Mit Lufthansa Flug 1480 sitzen wir jedenfalls heute in einem Airbus mit Zielflughafen Ekatarinburg. Das „heute“ bedeutet 30. August 2012 und „wir“, das sind meine Frau Elli und unser Mitjäger Mark, den wir erst vor wenigen Stunden beim Einchecken in Frankfurt kennengelernt haben. Der Reisetermin orientiert sich an der Blattzeit des Sibirischen Rehwildes, welche auf die letzte Woche im August und die erste Septemberwoche fällt.
Nach reibungslosem Flug landen wir Freitag früh um 4 Uhr in Ekatarinburg. Problemlos gestalten sich die Pass- und Visakontrollen und erstaunlich schnell rollen Waffen und Koffer auf ...