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Schnelle Medien und langsame Köpfe

löwe simbabwe
Bernd Kamphuis | 9 Min. Lesezeit
Ein Artikel aus Ausgabe 24

In Simbabwe wurde ein Löwe gewildert, den bis zu seinem Ableben im Grunde niemand kannte. Da der Löwe Teil eines Forschungsprojektes war, trug er einen Halsbandsender, die Forscher hatten dem Tier den Namen Cecil gegeben. Der Löwe war offiziell nicht geschützt, er lebte im Randgebiet des Hwange-Nationalparks und verließ den Park immer wieder, um auf Beutefang zu gehen. Und dann kam ein Zahnarzt aus den USA und das Drama nahm seinen Lauf ...

Text: Bernd Kamphuis
Foto: Johann Louw

Wenn man den Massenmedien glauben will, dann stand die Welt für Millionen Menschen eine Zeit lang still. In tiefer Trauer um den König der Tiere. Denn ein Löwe ist tot. Boulevardblätter überschlugen sich mit Meldungen, die allesamt wenig bis gar nicht recherchiert waren und entsprechend viele Fehler aufwiesen. Fakt ist, dass der Löwe, der mit einem Mal der bekannteste Löwe Afrikas wurde, widerrechtlich erlegt worden ist. Er wurde nämlich auf privatem Landbesitz, zwar im Jagdgebiet liegend, aber wo die Lizenz nicht galt, geschossen. Dafür wurden der führende Berufsjäger und ebenso der Landbesitzer zur Rechenschaft gezogen. Ersterer wurde nach Bekanntwerden des Vorgangs aus seinem Verband geworfen und muss nun, wie der Landbesitzer gleichermaßen, auf die Konsequenzen warten, die ihm vor Gericht blühen.

Weltweit an den medialen Pranger gestellt wurden indes nicht die verantwortlichen Akteure, sondern der weiße Mann, der zudem noch Zahnarzt und obendrein ein US-Amerikaner ist. Darauf sprangen „die“ Medien an. Das war eine Meldung wert!

 

Der Scheinheiligkeit erster Akt

Tatsächlich hätte man das Drehbuch kaum besser schreiben können, wäre man auf Sensationsmeldungen aus gewesen. Denn der Löwe war mit einem Pfeil beschossen worden, lag aber nicht am Anschuss. Erst am folgenden Tag kam er...

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