Im Rahmen zweier Artikel werden hier einige Geschoss-Konstruktionen vorgestellt, die unter den meisten denkbaren Szenarien funktionieren und verlässlich töten. Anspruch auf Vollständigkeit wird aufgrund des riesigen Angebots nicht erhoben. Im ersten der beiden Artikel geht es um Geschosse in Mittelkalibern (6,5 bis 9,3).
Text und Fotos: Felix Wilmes
Das Thema Jagdgeschosse ist (fast) so alt wie die Jagd selbst. Trotzdem wird jedes Jahr Wild angeschweißt und nicht gefunden, weil die verwendeten Projektile der Situation nicht gewachsen sind und in Folge dessen versagen. Der langersehnte Lebenshirsch im heimischen Revier ist das Eine – hier steht bei schlechter Schusswirkung wenigstens ein Schweißhund zur Verfügung. Anders bei einer mehrtägigen Steinbockjagd in Asien: Vielleicht gibt es nur einen einzigen Versuch und der Schuss wird halb liegend, halb kniend auf weite Entfernung abgegeben. Man muss sich in die Situation fügen, einen kühlen Kopf bewahren und das Beste daraus machen. Auf die Geschosswirkung allerdings kann man durch Auswahl der richtigen Komponenten sehr wohl Einfluss nehmen und für die bejagte Wildart das passende Projektil heraussuchen.
Craig Boddington schreibt in der dritten Auflage von Safari Rifles, dass er bei Schüssen hinters Blatt von Wildarten wie Impala, Weißwedel oder Bergziege einen Ausschuss erwartet. Wenn sich das Projektil vollständig im Wildkörper zerlege, sei das Resultat zwar oftmals spektakulär. Allerdings stelle sich die Frage, was von solchen Geschossen bei nicht idealen Schusswinkeln und Knochentreffern zu erwarten wäre. Eine gute Frage. Besonders wenn nicht nachgeschossen werden kann, kein Nachsuchengespann zur Verfügung steht und womöglich am nächsten Morgen 20 Stunden Heimreise anstehen.
Gebräuchlich sind derzeit vier Art...