Interview mit dem Jagdreiseanbieter Erich Müller
JI: Sie haben im vergangenen Jahr in der ZAR gejagt, obwohl sich das sonst kaum ein Vermittler traut. Woher der Mut?
Erich Müller: Mein Partner und Outfitter ist ein „alter Fuchs“, was Westafrika betrifft, kennt die tatsächlichen Verhältnisse und ist einer der ersten Berufsjäger, der in Zentralafrika tätig war. Gemeinsam haben wir beschlossen, wieder Jagdsafaris in der Zentralafrikanischen Republik durchzuführen. Wir hatten uns die Jagdrechte für die Zonen 32 und 36 gesichert. Diese Zonen sind zusammen 570.000 Hektar groß und befinden sich im Norden des Chinko-Naturreservats. Die Lage vor Ort war nach unseren Recherchen wieder soweit ruhig, dass wir Ende April 2018 eine Test-Safari durchgeführt haben. Ich sehe es als ein absolutes Muss an, dass ich reguläre Safaris nur dann anbiete, wenn ich überzeugt bin, dass alles auch zur Zufriedenheit für meine zukünftigen Jagdgäste abläuft.
Wie ist die Jagd gelaufen?
Wie gesagt, es war eine Test-Safari, die man eher als Abenteuerreise ins Ungewisse beschreiben kann. Mein Partner war bereits einige Wochen vorher nach Bangui geflogen, um alle rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen und die notwendigen Lizenzen zu bekommen. Nach dem Eintreffen von meinem Gastjäger und mir ging es mit einem Auto-Charter von Bangui nach Yalinga. Bereits auf der sechsstündigen Fahrt ins Jagdgebiet war klar, dass uns hier jede Menge Arbeit, aber auch reichlich Abenteuer erwarten würde. Die Straßen waren in einem fürchterlichen Zustand. Infrastruktur? Kleiner gleich null trifft es wohl am besten. Da es sich um eine Testjagd handelte, haben wir uns auf das Wesentliche beschränkt und unser Fokus war klar auf Jagd ausgerichtet. Einfache Zelte, manche Nacht aber auch nur in Hängemat...