Der Name „Sielmann“ und seine TV-Meisterwerke „Expeditionen ins Tierreich“ sind in Deutschland fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses. Der Pionier des Tierfilms war ein engagierter Naturschützer – und ein ebenso passionierter Jäger, der bereits als Jugendlicher seinen Jagdschein machte und später viele Abenteuer in entlegenen Winkeln unserer Erde bestand und regelmäßig jagte.
Text: Dr. Frank B. Metzner, Karoline Dotterweich
Fotos: Archiv, Heinz Sielmann Stiftung
Heinz Sielmann (* 2. Juni 1917 in Rheydt; † 6. Oktober 2006 in München) kam schon früh mit Natur in Verbindung. Sein Vater war ein begeisterter Jäger und Angler und nahm ihn schon in Kindheitstagen mit zur Jagd. Er prägte den Jungen mit seiner Aussage: „Die Natur ist ein Gottesgeschenk, Tiere und Pflanzen sind Teil unseres Lebens.“
Später ergänzte es Heinz Sielmann so: „Meinen Eltern habe ich viel zu verdanken. Mein Vater war ein großer Naturfan, auch ein sehr guter und leidenschaftlicher Jäger, er hatte ein sehr artenreiches Revier, in das ich schon als Kleinkind mit hinausging. Ebenso oft gingen wir zum Angeln. Ich habe dabei wertvolle Anregungen bekommen für das Naturverständnis, aber das als Beruf auszuüben, hielt er als Kaufmann für Blödsinn.“
Sielmann junior durchstreifte schon früh alleine die Umgebung seines ostpreußischen Wohnortes Königsberg. In den 1920er und 1930er Jahren war die Natur dort noch sehr ursprünglich. Die stillen Moore und Bruchlandschaften, die weiten Wälder und Seen, die reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt prägten sein Leben. Da er die Wunder der Natur zunächst aus religiöser Sicht deutete, stand sein Berufswunsch Theologe schnell fest, was seine Eltern durch die Wahl eines humanistischen Gym...