Jagdzeit jetzt
Newsletter Anmeldung
Die Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

EU-Kommission verfälscht Daten über Jagd

24.02.2021, 17:34 | Meldungen

Es ist eine „Fälschung“, was die EU da der staunenden Öffentlichkeit vorsetzt. 

Anders kann man die diplomatische Aussage der FACE in Brüssel nicht verstehen. Die Vertretung der europäischen Jagdverbände schreibt, dass die EU-Kommission im aktuellen „Bericht über den Zustand der Natur in Europa" Daten in "irreführender Weise“ veröffentlicht.

Um was geht es dabei? In dem Bericht, den die Europäische Umwelt-Agentur alle sechs Jahre nach Maßgabe der Berichterstattung der EU-Mitgliedsstaaten erstellt, rangiert die Jagd unter den wichtigen Faktoren für den Verlust der Artenvielfalt. 14-mal wird sie im Bericht als Bedrohung genannt, und in Grafiken werden kleine Jäger abgebildet, damit es auch der Statistik-Unkundige versteht. Dass die Brüsseler Spitzenverdiener jedoch keine Spitzenleistung bieten, wird einem spätestens dann klar, wenn sie selbst mit ihren Kalkulationen durcheinanderkommen. Einmal soll die Jagd für 19% der negativen Einwirkungen auf Vögel verantwortlich sein. Und ein paar Seiten weiter sind es 18 %. Der rechnerischen Einfachheit halber werden dann illegale Vogeltötungen und die legale Jagd zusammen in einen Topf geworfen. Die Daten stammen nicht nur aus den nationalen Berichten der Mitgliedsstaaten, es werden bunt gemischt auch andere Zahlen eingerührt, unter anderem des einschlägig bekannten britischen Komitees gegen Vogelmord, zweifellos keine objektive Quelle. Ohnehin geht es bei den angeblich negativen Auswirkungen der Jagd ausschließlich um Vögel.

Aber es kommt noch schlimmer. Die FACE in Brüssel hat sich die Original-Daten angesehen. Dabei kommt heraus, dass die Auswertung dieser Original-Daten aus den Berichten der Mitgliedsstaaten zu einem ganz anderen Ergebnis führt. FACE: „Der Anteil der Jagd an den wichtigsten Belastungen, die berichtet worden sind, beträgt 0,66%. Mit anderen Worten, die Mitgliedsstaaten nannten die Jagd als bedeutsame Belastung von Arten und Habitaten gerade einmal in weniger als 1% aller Fälle."

Der EU-Report erscheint alle sechs Jahre und wird aus der nationalen Berichterstattung zusammengestellt. Es gibt ohnehin erhebliche methodische Mängel. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen, und wie man zu genauen Prozentzahlen kommt, ist auch nicht nachvollziehbar. Bleibt nur die Frage, ob die Umwelt-Agentur mit Absicht schummelt oder ob es einfach – wie bei den Impfbestellungen der EU – Inkompetenz ist. rdb

Quellen:
Hier die Erklärung der FACE: >Hier klicken<
Hier ist der Bericht: >Hier klicken<
Und eine deutsche Zusammenfassung: >Hier klicken<
 

Weitere interessante Artikel

PAPAS LIEBLING – Ein Bericht über Ernest Hemingway

afrika doppelbüchse literatur
Dr. Frank B. Metzner | 60 Min. Lesezeit
Ernest Miller Hemingway gilt als großer Schriftsteller, Trinker und Frauenheld. Aber auch als Jäger, Naturlieb­haber und Waffenexperte machte er sich einen Namen. Jagdzeit International präsentiert sein berühmtestes Gewehr, eine Westley Richards Doppelbüchse, jagdliche Auszüge aus seinen Werken s...

KANADA – Jagdtage und Nordlichtnächte

kanada elch geschichte
Lothar Graf Hoensbroech & Reinhold Eben-Ebenau & Walter Schwartz | 11 Min. Lesezeit
"Krieg in Europa … Wir kamen am 15. Oktober 1939 in die Zivilisation zurück. Keiner wollte es glauben. Wir waren seit dem 4. August ohne jede Verbindung mit der Außenwelt gewesen. In zwei Tagen wurde aus einem starken, glücklichen, blühenden Mann ein Greis. Seine Sorge um seine Kinder stand obena...

RUSSLAND – Sibirien: Böcke, Elche und Wilderer östlich des Ural

rehwild russland sibirien bock elch
Dr. Peter Kretschmar & Paul Kretschmar | 36 Min. Lesezeit
Sibirisches Rehwild und dazu parallel im selben Gebiet auch noch auf Elch jagen zu können, ist eine der ganz großen Verlockungen, die Russland zu bieten hat. Unser Autor berichtet von spannenden Begegnungen – mit Wild und Menschen! Um 5.30 Uhr Ortszeit landet die Finnair-Maschine auf dem modernen...