Der „Große Brockhaus“ liegt in der 21. Auflage vor. Wenn ein Nachschlagewerk so oft erscheint, dann ist dies bemerkenswert. Beim Brockhaus, so eine Verlagsmitteilung, könnte es allerdings auch die letzte Auflage sein. Dass aber ein jagdliches Nachschlagewerk, dazu noch schwerpunktmäßig zu Afrika, in bereits 28 Ausgaben erschienen ist, das ist schon sensationell.
Text: Rolf D. Baldus
Fotos: Rowland Ward
Gerade hat der heute in Südafrika beheimatete kleine Buchverlag Rowland Ward (www.rowlandward.com) die neue Ausgabe vorgelegt. Der Verlag ist ein „Ein-Frau-Unternehmen“: Jane Halse hält die Fäden in der Hand und veröffentlicht auch sonstige Jagdbücher zu Afrika. Das „Record Book“ erscheint seit Neuestem in zwei Bänden. Band I behandelt auf 816 Seiten afrikanische Trophäen. Halb so viele Seiten braucht Band II für den Rest der Welt. Ein seltener Fall, dass Afrika einmal nicht unter „ferner liefen“ abgehandelt wird. Historisch haben aber immer die afrikanischen Trophäen im Mittelpunkt gestanden, seitdem der Londoner Präparator Rowland Ward im Jahre 1892 zum ersten Mal die Maße und Gewichte von Großwild in einer Liste veröffentlichte. Sie hieß damals „Horn Measurements and Weights of the Great Game of the World“ und zeigte einen Moschusochsen auf dem Titelblatt. Der wenig griffige Titel wurde dann schon für die zweite Ausgabe, die vier Jahre später erschien, in „Records of Big Game“ umgeändert.
Der 1847 geborene James Rowland Ward hatte mit 14 die Schule verlassen, um im Betrieb seines Vaters das Präparationshandwerk zu erlernen. Henry Ward hatte einen Namen im viktorianischen England, nicht zuletzt weil er für den Naturforscher John James Audubon gearbeitet und diesen auf verschiedenen Expeditionen zur Entdeckung neuer Arten begleitet hatte. Der auch als...