Meistens sind Trophäen Schmuckstücke an den Wänden, die zwar den Erleger erfreuen, aber nur wenig praktischen Nutzen haben. Dabei gibt es wunderbare Verwendungsmöglichkeiten, die den Alltag bereichern und verschönern – wie dieser Bericht über ein Zebrafell zeigt, das in ein massives Möbelstück eingearbeitet und so zum Blickfang wird.
Text Bernd Kamphuis Fotos Lesander Scharlaug
Wir waren den Zebras eine ganze Weile hinterher geschlichen, hatten den passenden Hengst ausgemacht. Aber sie waren noch weit, tauchten immer wieder nur kurz im dichten Busch auf, zogen flott und noch viel zu weit für einen sicheren Schuss. Freund und Jagdführer Michael ahnte, welchen Wechsel sie nehmen würden. Das war unsere Chance. Jetzt konnten wir mit passendem Wind vorgreifen und uns in eine gute Position bringen. Mein Atem war noch längst nicht auf Normalmaß, als sich das erste Stück zeigte und, den erahnten Wechsel haltend, zügig nach vorn strebte. Zwei, drei weitere Zebras tauchten wie an der Perlenkette auf. Dann passierte eine gefühlte Ewigkeit nichts. „Sei bereit, er kommt gleich“, flüsterte Michael. Und dann folgte der Hengst, den wir so sehnsüchtig herbeiwünschten. Der 98er auf dem Zweibein, Michael hatte zusätzlich Schulter gegeben, dann der Schuss. Eine letzte Flucht, Freude, aber auch innere Einkehr und Demut. Vor uns lag ein wunderbares Hartmanns Bergzebra. Viel gutes Wildbret und eine Decke, die als Erinnerung noch Jahrzehnte später an diese Jagd im Nordwesten Namibias erinnern würde.
Eine Zebradecke ist immer schön, nie gleich und steht sinnbildlich für eine der vielen Formen der Perfektion, wie sie nur die Natur hervorzubringen vermag. Und für den Jäger ist sie eine einzigartige Erinnerung an die erlebte Jagd. Wenn man mehrere Zebras erle...