Bis zum Jagdverbot 1976 konnte man in Kenia großartig jagen. Bill Warren hatte das Privileg dort selbst mehrere, klassische Safaris erleben zu dürfen. Ein Rückblick im Interview mit Jagdzeit-Autor Hans Schabel.
Interview und Fotos: Prof. Dr. Hans Schabel und William Warren
Jagdzeit: Nach bescheidenen Anfängen in deiner Jugend als Spatzenjäger mit dem Luftgewehr, hast du durch dein später passioniertes Sportschießen mit Büchse wie Flinte, besonders während deiner Dienstzeit im US Marine Corps, deine Kompetenzen als Schütze und Waffensachverständiger konsequent ausgebaut. Da sich nicht jeder Sportschütze auch jagdlich engagiert, frage ich mich, wie du letztlich zur Großwildjagd gefunden hast?
Bill Warren: Das sportliche Wettkampfschießen in USA findet auf 200, 300 und 600 Yards statt, wobei es den Schützen erlaubt ist, Windstärke und Richtung mit Geräten zu messen. Das erleichtert natürlich die Sache. Aber selbst wer sich auf dem Schießstand profiliert, ist nicht unbedingt gleich ein erfolgreicher Waidmann. Bei der Jagd diktieren Zeitdruck, ungewisse Entfernungen, ungeschickte Auflagen, Licht und Windverhältnisse sowie Jagdfieber, Notlagen und andere Ablenkungen die Umstände. Man muss sich also dabei auf die eigene Erfahrung und Schätzungen verlassen, und darf der Nebenniere keine Gelegenheit zur übermäßigen Ausschüttung von Stresshormon geben. Aus dieser Sicht finde ich die Jagd unwiderstehlich.
Aus welchen Gründen hast du später davon abgesehen, weitere Safaris in Afrika durchzuführen?
Zur Zeit meiner Safaris in Afrika war ich noch ledig. Erst einmal verheiratet und als Staatsanwalt angestellt, konnte ich mir wenig Urlaub leisten, und hatte auch andere Prioritäten. Jetzt, im Ruhestand, bin ich zu alt und gesundheitlich nicht mehr in der Lage für weitere Safari-Abenteuer. ...