Wilderei ist in sehr vielen Jagdgebieten Afrikas ein Problem. Ohne zu sehr zu pauschalieren, ist dies eine länderübergreifende Gemeinsamkeit – und damit eine der größten Herausforderungen für die Zukunft der Jagd. Doch es gibt auch Positiv-Beispiele. Dem deutschen Outfitter Reinhard Visse ist es in Nord-Kamerun gelungen, ein privates Jagdgebiet von Grund auf neu zu erschaffen und es erfolgreich und vor allem nachhaltig zu bewirtschaften – zum Nutzen vieler. So nimmt er die lokale Bevölkerung mit, setzt auf direkte Zusammenarbeit und gemeinsamen monetären Erfolg. Jagdzeit International wollte wissen, wie das funktioniert.
Interview: Bernd Kamphuis
Jagdzeit International: Seit wann jagst du in Kamerun, wie hat alles seinen Anfang genommen?
Reinhard Visse: Seit 1990. Ich bin über Freunde ins Land gekommen, habe zuerst Fleischjagd betrieben, dann 1991 meine Berufsjägerausbildung in Kamerun gemacht. Seitdem arbeite ich als Outfitter und Berufsjäger in Kamerun.
Du hast einen sehr langfristigen Vertrag für dein Jagdgebiet. Was kennzeichnet den Vertrag?
Reinhard Visse: Bei meinem Jagdblock Voko-Bantadje handelt es sich um eine sogenannte „Zone communitaire“. Das Ganze hat somit einen privaten Charakter im Vergleich zu den von Berufsjägern gepachteten Jagdblocks (Laufzeit dort 5 Jahre, verlängerbar). Meines Wissens bin ich zurzeit der einzige Berufsjäger in Nord-Kamerun, der langjährig eine „freie Bauernjagd“ bewirtschaftet und diese auch von der Infrastruktur her komplett neu aufgebaut hat. Dadurch, dass ich nicht wie bei den staatlichen Blocks ein fertiges Wegenetz, ein Camp usw. übernommen habe, sondern von Grund auf eine neue Jagdzone aufgebaut habe, habe ich in meinem Vertrag als Investitionsschutz eine Vereinbarung, a...